Abstract
Prinzipiell ist bei jeder Form der terminalen Niereninsuffizienz im Kindes- und Jugendalter die
Nierentransplantation die Behandlungsmethode der Wahl. Im Vergleich zur chronischen Dialysetherapie
wird insbesondere die Überlebenszeit deutlich gesteigert und die Lebensqualität verbessert.
Derzeit kann mit einer 5-Jahres-Nierentransplantatüberlebensrate von 84% nach Lebendspende
und von 76% nach Verstorbenenspende gerechnet werden. Folgende Faktoren beeinflussen das
Nierentransplantatüberleben bei Kindern und Jugendlichen: Herkunft des Transplantats
(Verstorbenenoder Lebendspende), präemptive Transplantation oder vorherige Dialysetherapie,
das Alter des Spenders und des Empfängers, das Ausmaß der HLA-Kompatibilität, eine
Sensibilisierung mit Entwicklung präformierter HLA-Antikörper, eine lange kalte Ischämiezeit
bzw. eine verzögerte Nierentransplantatfunktionsaufnahme, akute und chronische Rejektion,
interkurrente, insbesondere opportunistische Infektionen, Noncompliance und die Nierengrundkrankheit
des Empfängers bzw. eine mögliche Rekurrenz im Transplantat und nicht-immunologische Faktoren,
insbesondere die arterielle Hypertonie. Weitere Fortschritte sind hier insbesondere durch
interdisziplinäre Lösungsansätze und durch eine zunehmende Professionalisierung der pädiatrischen
Transplantationsmedizin und begleitenden klinischen Forschung zu erwarten.
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